Termin: 28.04.2017 ab 18:00 Uhr
Start: Bahnhof Eisenach/West
Die Stadt Eisenach ist derzeit bundesweit in den Medien. Nein. Man kann sogar sagen: Die ganze Welt schaut gerade auf Eisenach. Feierlich und mit kunstvollen Inszenierungen wurde das Reformationsjahr 2017 eröffnet. Dass Eisenach dabei eine ganz besondere Bedeutung innehat, liegt an der intensiven Verbindung zwischen der Stadt und dem Reformator Martin Luther.
Man erwartet nun gerade im diesem Jahr einen großen Ansturm von internationalen Gästen und tut alles dafür, damit diese sich in der Wartburgstadt wohl und willkommen fühlen. Auf den ersten Blick sollte diesem Ziel nichts im Wege stehen. Doch schaut man etwas genauer hin, wird eines schnell deutlich: Eisenach hat ein Nazi-Problem!
Neben diversen rechten Aufklebern, findet man im Stadtbild eine Vielzahl von Nazi-Schmierereien und Graffitis wie „Nazi Kiez“, „NS Area“ oder „HTLR“ (Abkürzung für Hitler ohne Vokale) an Häuserwänden. Doch damit nicht genug: Die Neonazis haben in Eisenach eine eigene Immobilie, die immer wieder als Ort für Treffen und Veranstaltungen aller Art dient.
So war bereits die verurteilte Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck zu Gast in dem Haus in der Katharinenstraße. Auch traten in der Vergangenheit mehrfach rechtsextreme Musikgruppen in der Landesgeschäftsstelle der NPD auf und weitere Konzerte werden bereits angekündigt. Neben Kirchheim im Ilm-Kreis und Kloster Veßra im Landkreis Hildburghausen gilt Eisenach inzwischen als eine der Hochburgen der rechten Musikszene.
Weiterhin wird die Wartburgstadt immer wieder von dem extrem rechten Akademikerbund „Deutsche Burschenschaft“ (DB) heimgesucht. In diesem Jahr trifft man sich sogar zweimal in Eisenach sowie im benachbarten Seebach. Inzwischen hat man hier auch ein eigenes Sekretariat eingerichtet. Man fühlt sich also offenbar heimisch.